Die Bundesregierung zieht eine klare Linie in der Integrationspolitik: Ab dem Jahr 2026 wird die dafür vorgesehene Förderung neu ausgerichtet. Ziel der Neuausrichtung ist es, die Integration künftig stärker an Leistung und Verbindlichkeit zu koppeln – insbesondere im Bereich der Deutschkurse.
Integrationsministerin Claudia Plakolm betont: „Wer bei uns lebt, muss Teil werden. Dazu gehört auch, dass die deutsche Sprache gelernt werden muss. Gemeinsam mit den Ländern und Gemeinden stellen wir in den Städten und am Land Deutschkurse vor Ort zur Verfügung.“
Integrationsschwerpunkte: Sprache, Arbeitsmarkt, Werte
Künftig werden zum Erhalt von Förderung drei Schwerpunkte gesetzt: Deutsch beibringen, für den Arbeitsmarkt vorbereiten und Werte vermitteln. Die bloße Anwesenheit bei Deutschkursen wird nicht mehr ausreichen, um Förderungen zu erhalten.
Die Integrationsleistungen werden ab 2026 neu aufgestellt. Neue Regeln für Deutschkurse spielen dabei eine besondere Rolle. Foto: istock/fermate
Zentraler Bestandteil der Reform ist ein verpflichtendes Programm, das im Regierungsprogramm verankert ist. Wer keine Deutschkurse absolviert, muss künftig mit Kürzungen von Sozialleistungen oder Selbstbehalte rechnen. Ein besonderer Fokus der neuen Maßnahmen wird auf Analphabeten gelegt – vor allem auf Personen aus Syrien und Afghanistan.
„Wir werden ab dem nächsten Jahr digitaler und fordern mit unseren Schwerpunkten konsequent ein, dass man Deutsch lernt, sich auf den Arbeitsmarkt vorbereitet und sich an unsere Regeln hält“, erklärt Plakolm. Die Ministerin erwartet sich durch die Sanktionsmöglichkeiten auch eine Reduktion des Angebots: „Sanktionen erhöhen natürlich auch die Verbindlichkeit der Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer.“
Budget für Kurse zugenommen
Die Zahl der Asylgewährungen ist weiter rückläufig: Von 8.220 im ersten Quartal 2024 sank sie auf 2.870 im ersten Quartal 2025 – ein Minus von 65 Prozent. Dennoch bleibt das Kursbudget auf hohem Niveau: Für 2025 und 2026 stehen jeweils 87 Millionen Euro zur Verfügung.
Zum Vergleich: Im Jahr 2016 wurden bei rund 28.000 Schutzgewährungen 30 Millionen Euro für Deutschkurse ausgegeben. 2024 hingegen waren mit 26.000 Schutzgewährungen ganze 124 Millionen Euro budgetiert.
In turbulent times, strong cooperation between likeminded partners is even more important.
Thank you @claudiaplakolm for a warm welcome to Vienna. Looking forward to continue working together to build a safer and more competitive union.
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— Jessica Rosencrantz (@Rosencrantz_J) May 14, 2025